WISSENSWERTES
Individuelle Kompressionstherapie

Die Kompressionstherapie ist eine häufig eingesetzte Methode zur Behandlung von Venenerkrankungen. Durch gezielten Druck von außen wird der Blutabfluss im Venensystem Richtung Herz unterstützt. Diese Therapie wird in der Regel mit medizinischer Kompressionsbekleidung wie Strümpfen, Strumpfhosen oder Armlingen durchgeführt. Die gezielte Anwendung dieser Kleidung fördert die Blutzirkulation, lindert Schwellungen und kann Symptome wie Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen oder Armen reduzieren.
Die Kompressionstherapie funktioniert, indem sie gezielt Druck auf das Gewebe und das Venensystem ausübt. Dieser Druck reduziert den Durchmesser der Venen und verbessert so die Blutzirkulation.
Durch den äußeren Druck steigt die Strömungsgeschwindigkeit des Bluts in den zusammengepressten Venen, was den Rückfluss zum Herzen fördert und den Blutdruck im Venensystem senkt. Dies hilft, der chronischen venösen Insuffizienz entgegenzuwirken und das Risiko von Venenthrombosen zu reduzieren. Ein verkleinerter Venendurchmesser ermöglicht es den Venenklappen, sich besser zu schließen und den Rückfluss des Blutes zu verhindern.
Zusätzlich reduziert die Kompressionstherapie Wassereinlagerungen (Ödeme), da die Venen mehr Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe aufnehmen können. Dies lindert Schwellungen und beugt deren Entstehung vor.
Unterschied zwischen Kompressionsstrümpfen und Stützstrümpfen
Oft werden medizinische Kompressionsstrümpfe fälschlicherweise als Stützstrümpfe bezeichnet, obwohl sie zwei verschiedene Produkte sind.
Kompressionsstrümpfe sind medizinische Hilfsmittel, die von Ärzten verschrieben werden. Sie werden individuell angepasst oder speziell für den Patienten hergestellt. Die Druckverteilung bei Kompressionsstrümpfen nimmt von den Knöcheln zum Oberschenkel hin ab, was eine gezielte Entlastung der Venen bewirkt und das Venensystem unterstützt. Sie sind unerlässlich bei der Behandlung von Venenerkrankungen und Ödemen.
Stützstrümpfe hingegen haben keine gezielte Druckverteilung und sind nur für Menschen mit gesunden Venen geeignet. Sie werden häufig nach der Schuhgröße ausgewählt und sind nicht erstattungsfähig. Ihre Wirkung ist eher begrenzt und sie werden in der medizinischen Therapie nicht verwendet.
Kompressionstherapie bei Ödemen
Wenn das Venensystem überlastet ist und sich Flüssigkeit in den Beinen staut, können flachgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe helfen. Sie wirken ähnlich wie eine Lymphdrainage, indem sie die Flüssigkeit im Gewebe reduzieren und Schwellungen verringern. Besonders in der Sommerhitze sind sie wichtig, um den Beine geschwollen zu halten und Beschwerden zu minimieren.
Kompressionsbehandlungen nach Schönheitsoperationen
Nach ästhetischen Eingriffen wie Fettabsaugung oder Bauchstraffung ist es wichtig, Kompressionskleidung zu tragen. Diese hilft, die neue Körperform zu stabilisieren und mögliche Ödeme und Blutergüsse zu vermeiden. Die spezielle Kompressionskleidung ist atmungsaktiv und ermöglicht auch bei höheren Temperaturen einen komfortablen Tragekomfort.
Tipps für die Sommerzeit
In der Sommerhitze können die Beine anschwellen. Kompressionsstrümpfe helfen dabei, die Beine gesund zu halten und das Wohlbefinden zu steigern. Zusätzlich kann ein kühlendes Spray angewendet werden, um die Strümpfe noch angenehmer zu machen. Regelmäßige Bewegung, wie Radfahren oder Schwimmen, und das Trinken von ausreichend Flüssigkeit unterstützen ebenfalls die Venengesundheit.